Schuluniform oder Dresscode?
Noch sind Schuluniformen und Dresscodes an deutschen Schulen eher eine Ausnahme. Vielleicht hat ihre Schule aber schon eine entsprechende Vereinbarung? Oder es wird überlegt, in Zukunft eine Regelung oder gar verbindliche Outfits einzuführen? Wir haben uns mal ein paar Gedanken zu Schülerkleidung gemacht, und diese hier gesammelt.
Die gute alte Uniform
Es sieht ja schon irgendwie imposant aus, wenn englische Schülerinnen und Schüler in ihren einheitlichen Uniformen in die Schule gehen. In Großbritannien haben Schuluniformen eine lange Tradition, und Traditionen halten sich, wie jeder weiß, der mit den britischen Gepflogenheiten auch nur ansatzweise vertraut ist, auf der Insel überaus hartnäckig. Amerikanische Privatschulen haben meist verbindliche Uniformen, und in Japan gehören sie so sehr zum allgemeinen Bild Jugendlicher, dass sie über Mangas und Animes sogar einen Weg in die Popkultur gefunden haben. In Deutschland dagegen sind sie aus diversen Gründen äußerst selten anzutreffen.
Auf Wiedersehen Markenzwang, hallo Zusammenhalt
… das ist der Grundgedanke, warum in vielen Ländern an der Schule Uniform getragen wird. Es sollte sich also lohnen, auch in Deutschland zumindest darüber zu sprechen. Statt Schüler auszugrenzen, weil sie sich nicht die aktuell angesagte und meist teure Kleidung leisten können, wird das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schüler gestärkt. Nachdem im kalifornischen Long Beach Mitte der 1990er Jahre Schuluniformen eingeführt wurden, gingen die Fälle von Gewalt, Drogenmissbrauch und Vandalismus an der Schule drastisch zurück. Auch dem Schuleschwänzen soll die einheitliche Kluft vorbeugen. Die Hemmschwelle ist natürlich viel größer, während der allgemeinen Schulzeit auf der Straße erwischt zu werden, wenn jeder ablesen kann, auf welche Schule man geht. Die Schüler identifizieren sich automatisch viel stärker mit ihrer Schule, und auch Mitschüler mit Migrationshintergrund werden viel besser integriert.
Aber muss es denn eine vollständige Uniform sein?
Bei uns haben Uniformen für Jugendliche einen eher bitteren Beigeschmack, denn sie erinnern einige unangenehm an Deutschlands nationalsozialistische Vergangenheit. Daher wird eher zögerlich darüber gesprochen, ob eine Einführung sinnvoll wäre. Einige Schulen umgehen diese Assoziation, indem sie nach amerikanischem Vorbild verbindliche Dresscodes festlegen. Gleichzeitig zwingen sie aber ihren Schülerinnen und Schülern keine Uniformen im eigentlichen Sinne auf. In der Regel sollen diese dafür sorgen, dass sich Schülerinnen und Schüler angemessen kleiden, ohne ihr Recht auf Individualität vollständig aufzugeben. So wird beispielsweise festgelegt, dass bauch- rücken- oder schulterfreie Tops tabu sind, Röcke eine gewisse Länge aufweisen müssen und/ oder die Unterwäsche nicht zu sehen sein darf.
Diese Regelungen sind allerdings im internationalen Diskurs nicht ganz unumstritten. An öffentlichen amerikanischen Schulen sind schon häufiger Diskussionen um Sexismus in den Dresscodes ausgebrochen, weil den Mädchen regelmäßig wesentlich strengere Regeln auferlegt werden als den Jungen. Die Mädchen würden ihre männlichen Mitschüler mit allzu aufreizender Kleidung vom Unterricht ablenken, so der Hintergedanke. Es wurde aber häufig öffentlich argumentiert, dass diese Regelungen Mädchen zu sexualisierten Objekten degradierten und eigentlichen Opfern die Schuld zugewiesen würde. Dass es auch anders geht, beweist eine Schule in Illinois. Diese hat neutrale Regeln entworfen, welche gleichermaßen für beiderlei Geschlechter gelten, und die Mädchen hierbei nicht diskriminiert werden.
Ein Mittelweg?
Offensichtlich gibt es sowohl Argumente für als auch gegen Schuluniformen und Dresscodes. Ein bundesweiter Entscheid hierzu ist also nahezu ausgeschlossen (zumal das Bildungswesen sowieso Ländersache ist). Wie immer muss die vorherrschende Regel hauptsächlich zur individuellen Schule und den entsprechenden Schülerinnen und Schülern passen – und nicht selten haben auch Schüler selbst schon den Wunsch nach einheitlicher Kleidung geäußert.
Einige Schulen gehen eine Art Mittelweg: Sie bieten für ihre Schüler eigens angefertigte Schulkleidung an. Oftmals sind dies ganze Kollektionen aus verschiedenen modernen Shirts und Pullis, aus denen die Schüler ihre liebsten Stücke aussuchen können. Manchmal können die Schüler sogar ihre gewünschten Farben selbst auswählen – an anderen Schulen wiederum herrscht ein einheitliches Farbbild. An vielen dieser Schulen greifen die Schüler gern auf die Schulkleidung zurück, auch wenn diese nicht vorgeschrieben ist.
Wie auch immer Ihre Regeln aussehen (falls Sie denn welche haben): Der Schulplaner ist der ideale Ort, um sie dort abzudrucken. So sind die Schüler stets an alle gültigen Regeln erinnert. Natürlich ist es auch möglich, Informationen zu Bestellvorgängen von Schulkleidung einzufügen. So sind Ihre Schüler dann stets vorbildlich gekleidet.